Jahres Rückblick 2019

Heute möchte ich ein wenig aus meinem Leben auf Curacao berichten. Es sind ja nun doch schon einige Jahre, seit sich mein Leben in Curacao abspielt.

Mit dem Ende diesen Jahres endet auch gleichzeitig eine Dekade und eine Neue beginnt. Umso mehr ein Grund um einfach mal die letzten 10 Jahre zurück zu blicken und zu realisieren was sich so alles ereignet hat in dieser vergannen Dekade.

2010 Entdeckte ich Curacao und war auch zum ersten mal auf dieser Insel. Damals war dies eher ein Traum vom Leben in der Karibik, aber wie das Leben es so manchmal bringt, ist dieser Traum noch eher Wirklichkeit geworden, als ich mir denken konnte. 

2011 stand auch schon der Umzug in die neue Heimat an. Vieles ist in dieser Zeit passiert. Es gab viele Höhen aber auch viele Tiefen zu meistern. Alles in allem habe ich diesen Schritt nie bereut, auch wenn ich Rückblickend einiges etwas anders gemacht hätte.
Inzwischen ist natürlich auch das Inselleben ganz normaler Alltag. Man gewöhnt sich schnell an all das Schöne, die wunderschönen Strände, das kristallklare und immer warme Wasser. Die Unterwasserwelt mit ihrer wundervollen Pracht ist natürlich immer noch so schön wie es immer war, aber dennoch hat dies nach all der Zeit einen anderen Eindruck als in den ersten Wochen und Monaten.

Dennoch geniesse ich natürlich nach wie vor das karibische Leben und die schöne Natur, die die Insel zu bieten hat. 

So wirklich kennen lernen kann man die Insel nur, wenn man sie auch zu Fuss erforscht, was ich in diesem Jahr einige male getan habe. Natürlich sieht man schon viel, wenn man all die bekannten Plätze mit dem Auto anfährt, aber da hat man viele verborgenen wunderschöne Plätze definitiv nicht gesehen. Besonders in der Regenzeit, ist die Insel grün und auch die Temperaturen sind angenehm für kleine Wanderungen.

Was sich auf Curacao auch sehr verändert hat, ist der Zustrom aus Europa. Immer mehr Menschen kommen hierher, oft zwar nur um ihr Kapital hier zu investieren, aber manchmal auch um dauerhaft hier zu bleiben, oder zumindest für eine längere Zeit. Der Immobilienmarkt hat auch auf Curacao ganz schön angezogen und teilweise haben sich die Preise verdoppelt. Dennoch gehen Häuser, in guter Lage, weg wie heiße Brötchen.

Man fragt sich natürlich schon warum dies so ist und wenn man genauer hinschaut ist es sehr offensichtlich. Mehr auf dieses Thema will ich hier aber nicht eingehen, da kan sich jeder selbst seine eigene Meinung bilden.

Von Curacao aus beobachte auch ich natürlich was sich in Europa abspielt. Vieles finde ich erschreckend und sehr traurig. Gerade was die Entwicklungen in Deutschland angeht gibt alles andere als Gründe zur Freude.
Manchmal frage ich mich was mit den Deutschen nur los ist, denn verstehen und nachvollziehen kann ich es nicht. Die offiziellen Medien verstircken sich in Lügen und selbst so offensichtliche Dinge, versucht man noch zurecht zu lügen.

Glücklicherweise gibt es ja inzwischen viele alternativen, wo man sich informieren kann und was auch ein wenig erfreulich ist, ist die Tatsache, dass doch viele Deutsche es auch schon verstanden haben und sich alternativ informieren.

An dieser Stelle kann ich nur jedem ein Buch empfehlen; Es nennt sich “Illegale Kriege” von Daniele Ganser – ein Schweizer Historiker, der viele Dinge aufdeckt und kein Blatt vor den Mund nimmt.
Dafür schätze ich Daniele Ganser persönlich sehr.
Vieles ist uns allen gar nicht bewusst, was sich alles abspielt, wenn man sich nicht informiert. Fängt man aber einmal an zu forschen, wird vieles auf einmal klar.

Das vergannene Jahrzehnt war jedenfalls sehr geprägt von den Ereignissen, die durch die Europäer und der USA alles angezettelt wurde. Zu den ganzen wirtschaftlichen Problemen, die es in Europa auch so schon gibt, lädt man sich noch zusätzliches auf. Dass dies auf lange Sicht nicht gut gehen kann, sollte jedem klar sein.

Auch wenn ich etwa 8000 km von Deutschland entfernt bin, so macht es mir dennoch ein wenig Sorgen. Die nächsten 2 – 5 Jahre sehen jedenfalls sehr spannend aus.

Natürlich haben globale wirtschaftliche Dinge auch auf Curacao einen Einfluss. Was ich sehr schade finde, ist die Tatsache, dass sich Europa von den USA auf der Nase tanzen lässt und in deren dreckigen Spielchen mitmacht. Dies hat unter anderem zur Folge, dass die Grenzen zu Venezuela wieder geschlossen sind und somit auch keinerlei Händler mehr nach Curacao kommen können.

Der schwimmende Markt, einst voll mit Obst und Gemüse aus Venezuela, ist nur noch eine leere Gasse. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf den Tourismus und andere Geschäftsfelder. Dabei erwischt es Curacao natürlich hart und eine derart kleine Ökonomie ist natürlich empfindlich auf derartige Umstände.

Auf einzelne Details möchte ich in diesem Artikel nicht eingehen, aber traurig ist es schon, dass ein paar verrückte Menschen, denen jegliche Empathie fehlt, die ganze Welt in Chaos stürzen. Allen voran ein, dem Untergang geweihtes, Imperium.

Einer Statistik zufolge hat die USA in den letzten 18 Jahren ein Tausend Milliarden Dollar ausgegeben in Ihren Kriegen im Nahen Osten. 1000 Milliarden, das ist eine riesige Zahl, vor allem wenn man bedenkt, was man denn dadurch erreicht hat. Weltweit hat sich die USA blamiert, kaum eine Nation hält noch zu diesem Imperium, ausser durch den Zwang natürlich.

Allgemein merkt man immer wieder wie groß der Hass inzwischen geworden ist, selbst bei Ländern, die in gewisser Weise noch zu den “Verbündeten” gehören.
So ist es, wenn man glaubt, durch Zerstörung etwas positives zu erreichen. 

Nun, befinden wir uns in den letzten Tagen dieser Dekade. Sehr gespannt schaue ich auf die kommenden Jahre und was diese alles mit sich bringen werden.

Interessant ist, dass zum Jahresende die Raffinerie auf Curacao eigentlich hätte geschlossen werden sollen. Diese war unter Vertrag von Veneuela betrieben. Dieser Vertrag endete zum offiziell zum Dezember 2019. Es sah so aus, dass sich kein geeigneter Nachfolger finden konnte. Einerseits wäre es für die Insel ein Segen, wenn dieser Schandfleck endlich mal aus dieser idyllischen Stadtmitte verschwinden würde.
Auf der anderen Seite sind damit natürlich viele Arbeitsplätze und Wirtschaftszweige verbunden.

Seit wenigen Tagen soll ein deutsches Unternehmen im Rennen sein und wohl die Raffinerie übernehmen. Natürlich mit vielen Auflagen, die zu erfüllen sind, vor allem was den Umweltschutz betrifft. Ob dies eine gute Entscheidung war, wird sich in den nächsten Jahren herausstellen. Hoffen wir einfach, dass dies besser klappt, als der Bau des Berliner Flughafens 😀

Was ich jedoch interessant finde sind die Zahlen. Venezuela konnte bei einem Ölpreis von etwa 60,- Dollar noch wirtschaftlich produzieren. Die Tendenz und Prognosen des Ölpreises sind aber eher fallend und liegen nur knapp über den 60 Dollar. Das bedeutet für den Neuinvestor eine Herausvorderung.

Ich denke mir schon, dass es möglich ist effizienter zu produzieren, als es in Vergangenheit gemacht wurde, aber dennoch ist dies nicht zu unterschätzen, denke ich zumindest.
Naja, auch das werden wir in den nächsten Jahren sehen – eine weitere spannende Sache 🙂

Der Tourismus aus Europa, und noch mehr aus USA und Kanada nimmt zu. Dies sind erfreuliche Nachrichten, denn schliesslich ist der Tourismus Sektor inzwischen die wichtigste Einnahmequelle auf Curacao.
Inzwischen sollen über 30% des BIP im Tourismus Sektor erwischtschaftet werden. Dies hat somit natürlich einen großen Einfluss auf das Wachstum dieser kleinen Karibik Insel. Auch wenn es sich hier in den letzten Jahren sehr verändert hat, was gerade den Tourismus betrifft, so habe ich persönlich nicht den Eindruck, dass die Insel überlaufen ist. Das einzge was die Insel überströmt sind die Kreuzfahrt-Touristen, aber diese sind ja immer nur einen Tag da und dann wieder weg.

So positiv wie der Tourismus für eine Insel sein kann, so hat dies natürlich auch seine Schattenseiten. Vieles ist für die Natur, vor allem die Unterwasserwelt eine extreme Belastung. Da kann man nur hoffen, dass gewisse Maßregeln bald eingeführt werden.

Was ich hier nur jedem mitgeben kann, wenn irgendwie möglich, verzichten Sie bitte auf Sonnencreme. Es ist inzwischen erwiesen, dass diese auf die Korallen und Meereslebewesen einen sehr negativen Einfluss hat. Dazu gibt es sogar Artikel in deutschen Medien – kann man sehr einfach googeln.

Es gibt auch schon Sonnencreme, die nicht so schädlich ist, vielleicht wäre es sinvoll auf solche Produkte auszuweichen.

Meiner Meinung nach geht es aber auch gänzlich ohne. Ich nutze seit Jahren gar keine Sonnencreme – vermeide einfach direkte Sonne und wenn es nicht anders geht, schütze ich mich eben mit Kleidung.

Selbst zum Schnorcheln kann man UV-Shirts nutzen, die gute Dienste leisten und auf dauer sogar kostengünstiger sind.

Ich wünsche an dieser Stelle allen Lesern eine wundervolle Zeit, vor allem Gesundheit und Erfolg in allem was man sich vornimmt.

Sonnige Grüße aus Curacao, bei winterlichen 28 Grad.

Paul

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