Uganda Reise Teil 2

Schon wieder sind Monate vergangen und ich habe viel in Uganda erlebt. Nun möchte ich die Gelegenheit nutzen und ein wenig berichten von meinen Erfahrungen und Erlebnissen.

In meinem vorherigen Artikel ging es darum, wie ich ganz ungeplant an neue Aufgaben kam und so sehr viel miterleben durfte wie die Menschen so in Uganda ticken und leben. Ende April war meine Zeit dort dann zu Ende und von dort an nahm alles eine andere Richtung, auch wieder anders als geplant. Nun aber eins nach dem anderen.

 

Die Zeit in Sipi

Während meiner Zeit bei der Rafiki Lodge hatte es sich herumgesprochen im Ort Sipi, dass ein “Weißer” da ist, der Fotos, Videos und Webseiten macht. So kam auch Anfragen von anderen Lodges und Unterkünften für ein wenig Hilfe unterschiedlicher Art. Eine Lodge, auf der anderen Seite des Tals, etwa 1km Luftlinie von der Rafiki Lodge bot mir einen Deal bei denen kostenlos zu wohnen während ich dort meine Fotos und Videomaterial sammle und auch deren Webseite aufhübschen könnte. Diese Anfrage kam allerdings noch während ich bei der Rafiki Lodge beschäftigt war und so habe ich diesen Deal weitergegeben an Max von Seoreise.de

Ich fand diese option strategisch sehr sinnvoll, da ich zwar webseiten erstelle, aber SEO technisch nicht so tief in den Details  bin. So habe ich geschaut, dass Max zu mir nach Uganda kommt und wir gemeinsam der Region helfen, etwas mehr auf google sichtbar zu werden. Max buchte daraufhin seinen Flug für ende Mai und blieb dann bis Anfang August. Wenig wusste ich zu diesem Zeitpunkt, dass ich bei Rafiki ende April schon wieder weg bin.

Während die Flüge fix waren und wir unsere Pläne schmiedeten, kam es dazu dass ich die Rafiki Lodge verlassen hatte, aus verschiedenen Gründen, auf die ich hier nicht eingehen möchte. Bin daraufhin direkt ins Sipi Valley Resort umgezogen und blieb dort erstmal 2 Wochen. Während dieser Zeit habe ich dere Webseite weitestgehend fertiggestellt und bin dann ein wenig auf Reise gegangen, erstmal zurück nach Jinja. Nebenbei hatte ich noch ein paar Kleinigkeiten an meinem Auto zu reparieren und habe dazu die Gelegenheit genutzt dies in Jinja zu tun.

Da Sipi nur ein Dorf ist und man nicht so einfach an Autoteile kommt, war das für mich die bessere Idee. So kam ich zurück nach Jinja, und suchte die Werkstatt auf, wo ich schon einmal was habe reparieren lassen. Leider war dies jedoch komplett rausgeschmissenes Geld. Die Mechaniker hatten wohl keine Lust, wollten aber Geld haben und so haben die rumgewerkelt ohne etwas zu tun – ja das können die in Uganda besonders gut. Irgendwann hatte ich dann die Schnauze voll und habe das Thema beendet und bin wieder “heim” gefahren. 

 

Reise nach Entebbe um Max abzuholen und zurück in Sipi

Wenige Tage darauf war es auch schon an der Zeit den Max vom Flughafen abzuholen und so ging es erstmal weiter nach Entebbe. Max landete wie geplant und so trafen wir uns wieder diesmal nicht auf Curacao sondern in Uganda. Am nächsten Tag traten wir dann unsere Reise nach Sipi an, was von Entebbe aus fast eine Tagesreise ist. In Sipi wurden wir schon erwartet und Max wurde direkt bei Sipi Valley einquartiert. Ich zog währenddessen in eine Nachbar Lodge, die Noahs Ark – die auch eine Webseite wollten. Wir begannen an den Projekten zu arbeiten und nebenbei die wunderschöne Gegend zu erkunden.

Sipi ist eine wunderschöne Gegend, gelegen auf etwa 1700-1800 Metern überm Meeresspiegel. Oft ist man ganz in Wolken eingehüllt, ist wunderschön, aber dann ist es auch recht kalt. Man kann in Sipi einige Tage zurbingen. Es gibt einige Wandermöglichkeiten, zu den Wasserfällen oder auch an die Spitze der Mount Elgon, welcher mal einst der höchste Berg war, nun aber mit 4321 nur unter die Top 10 in Afrika kommt. Dafür hat er aber die größte Chaldera. Wer mehr informationen sucht, was man in Sipi alles tun kann, dem kann ich die Webseite von Sam, einem Tourguide in Sipi empfehlen. Ist zwar in englisch, aber man bekommt eine guten Überblick.

Auch sehr interessant ist die Mount Elgon Region für Kaffeeliebhaber. Die Region ist für den besten Arabica Kaffee bekannt und ich muss sagen, der Kaffee ist echt sehr gut, wenn man den direkt von den Farmern kauft. Bevor der Kaffe mit anderen sorten geringerer ualität gemixt wird. wirklich reiner, purer Arabica Kaffee ist sehr lecker.

 

Unsere Uganda Rundreise

Nun weiter zu unseren Abenteuern. Da wir in Uganda nicht nur “zum arbeiten” waren, sondern auch das Land sehen wollten, haben wir auf eigene Faust eine Rundfahrt gemacht. Da ich in den Monaten zuvor mich schon gut an den chaotischen Verkehr in Uganda gewöhnt habe, war dies kein Problem. Das Gewöhnen an das Chaos war da eine andere Herausforderung und es gab so einige Momente, wo ich “mit meinem Leben abgeschlossen” hatte. Wie die unterwegs sind, ist einfach nur verrückt und trotz dem vielen Autounfälle jeden Tag, lernen sie nicht und fahren weiterhin so als ob sie keine Lust mehr zu leben haben.

Unsere Rundreise begann somit in Sipi und wir sind von da aus zuerst komplett in den Westen rüber gefahren. Einen ganzen Tag hat die Reise in Anspruch genommen. Unser erster Anlaufpunkt war in Hoima, ein Ort nicht zu weit weg vom Murchison Falls National Park. Dort haben wir uns ein Apartment gemietet für eine Woche und haben von dort aus einige Trips unternommen. Der Murchison NP ist der größte in Uganda und ist in der Tat sehr schön. Leider wird aber alles inzwischen gnadenlos kommerzialisiert, teilweise auch wieder ohne Rücksicht auf die Natur. Das ist leider generell so ein Trend in Uganda, scheinbar riechen die Menschen das schnelle Geld und schon ist die wunderschöne Natur vergessen – eigentlich sehr töricht diese Denkweise, aber so sind die Menschen eben.

Als nächstes ging unsere Reise nach Fort Portal. Diese Gegend ist besonders schön und dort könnte ich mich direkt niederlassen, wenn… Dennoch sind wir dort nur 2 Tage verblieben, da unsere Unterkunft nicht so dem entsprach was man angeboten hatte. Eine weitere zu suchen wollten wir dann doch nicht und sind dann weiter gezogen nach Kasese. Dort hatten wir ein kleines Haus ganz für uns fpr eine Woche, für 20 Dollar pro Nacht gemietet. Die unterkunft war soweit ok und von da aus konnten wir dann weitere Ausflüge unternehmen. Das Hauptziel war jedoch der Queen Elizabeth National Park.

Im Queen Elizabeth Park haben wir so einiges erlebt. Der Nationalpark ist in mehrere Bereiche unterteilt. In der Gegend um den Kazinga Kanal ist der Hauptteil des Parks, aber es gibt da noch einen anderen Bereich unter dem Namen Ishasha Sektor. Die Entfernung ist etwa 100 kilometer, aber man benötigt dafür gute  Stunden mit de Auto. Die Straße ist die reinste Katastrophe. Nun wir hatten am Vortag den Hauptpark besucht und da wir in den Park um 10 Uhr reingefahren sind, galt unser Permit noch bis um 10 Uahr am Folgetag. Wir hatten uns einiges angeschaut und anstatt in diesem Bereich weiteres anzusehen, hatten wir die tolle Idee in den Ishasha Sektor zu fahren, denn in diesem Sektor soll es die Läwen geben, die in den Bäumen schlafen. Google sagte uns, wir bräuchten nur 1,5 Stunden bis  dahin und so sind wir entsprechend früh losgefahren damit wir pünktlich um 7:00 Uhr am Eingang sind. Leider wussten wir nichts über den Zustand der Straße und so entwickelte sich diese Fahrt zu einem Abenteuer.

Anfangs war die Straße noch geteert, kurz darauf dann Schotterpiste, was in Uganda sehr üblich ist und anfangs war auch der Bereich noch ok, so dass man mit etwa 60-70 km/h fahren konnte… dann auf einmal kamen ein paar Schlaglöcher, so total unerwartet, wo wir dann natürlich bei vollem Tempo durchgerauscht sind. An dieser Stelle kann ich sagen, Toyota baut echt sehr gute Autos. Unser Auto war zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alt und dieser Stunt war echt nicht ohne. Das Schlagloch war nicht nur eben so ein Loch, das komplette Auto passte da rein. So donnerten wir in dieses Loch, schlugen einmal am Boden auf und flogen auf der anderen Seite wieder raus. Ich denke, es schlug uns mehr in den Magen als dem Auto. Erst dachte ich, das wars, wir können umdrehen und langsam die Heimfahrt antreten. Am Auto war aber nichts zu sehen also fuhren wir weiter, diesmal vorsichtiger und damit rechnend, dass jederzeit ein Abgrund vor uns auftauchen könnte.

Die Herausforderung in diesem Bereich ist, dass die Straße eher kieselig ist und man so Schlaglöcher sehr schwer erkennen kann und bremsen hilft da auch nicht viel, da man auf kieseln deutlich länger braucht anzuhalten. Jedenfalls sind wir dann natürlich mit reduziertem Tempo weiter gefahren und kamen so anstatt der geplanten 7 Uhr erst um 9 Uhr an der Pforte des Ishasha Sektors an. Somit blieb uns nur eine Stunde Zeit, was natürlich fast gar nichts ist und wie so natürlich keine Löwen zu Gesicht bekommen hatten. Man hätte da natürlich den Parkzutritt um 24 Stunden verlängern können, aber das hatte uns in die Planung nicht gepasst und vor allem nach diesem Erlebnis hatten wir erstmal keine Lust zu verlängern. So sind wir dann eben nur kurz in den Park reingefahren, nur um auf den schlechten Wegen einmal aufzusetzen und stecken zu bleiben. Trotz Allrad hatte es eine kleine Weile gedauert da wieder freizukommen. Nachdem wir dann frei waren, hatten wir irgendwie keine Lust mehr. Wir waren Müde, da doch sehr früh losgefahren, eine krasse 3 Stündige Autofahrt hinter uns zu haben und dann noch unfreundlich an der Pforte behandelt worden.

 

War nix

So gings es dann wieder den ganzen Weg zurück, diesmal ohne Zeitdruck und nach insgesamt 8 Stunden waren wir dann wieder bei unserer Unterkunft. Nach deisen Erlebnissen beschlossen wir dann unsere Safari Tour etwas abzukürzen und so wählten wir unsere Route in Richtung zurück nach Sipi, mit Zwischenstops und kurzen Etappen. In Sipi angekommen sind wir wieder bei Sipi Valley Resort untergekommen. Waren dort aber nur 4 Tage. Es gab Probleme mit der Warmwasserversorgung und in den Bergen ist das kalte Wasser echt kalt, so war Duschen eine recht unangenehme aktion was dann dazu führte dass wir uns nach einer anderen Unterkunft umschauten und entsprechend umgezogen sind. Im Ort Kapchorwa, etwa 15 km von Sipi fanden wir das Highlands Resort, wo man für 12 Dollar pro Nacht übernachten kann und dort gab es endlich mal richtig warmes Wasser zum Duschen.

Wir nutzten die Zeit um sämtliches Material, was wir auf unserer Reise gesammelt hatten, zu verarbeiten und an unseren Projekten weiter zu arbeiten. In der Zwischenzeit habe ich dann noch mit lokalen Partnern eine eigene Safari Firma gegründet, also hiess es auch an der eigenen Webseite zu arbeiten. Da so ein projekt sehr viel Zeit in Anspruch nimmt ist diese Webseite noch nicht fertig, aber auf Safari kann man trotz dem gehen.

 

Pian Upe Park

Nicht weit von Kapchorwa oder auch Sipi gibt es einen Park mit dem Namen Pian Upe. Dieser ist meines erachtens lohnenswerter als der Queen Elizabeth National Park. Es ist sehr viel weniger los, da es noch nicht zum National Park erklärt wurde, die Straße dorthin auch etwas abenteuerlich ist, aber hey wir sind abgehärtet und unser Vertrauen in unser Auto ist um ein vielfaches höher. So beschlossen wir jedenfalls doch noch für einen Tag in den Park zu fahren. Wir sind früh morgens los und waren pünktlich um 7 Uhr am Park Center. Wir zahlten unseren Eintritt, bekamen eine junge Dame als Guide dazu und sind los in den Park. Für mich wars das zweite mal, da ich vorher schon mal dort war, aber für Max war es das erste mal. Und obwohl wir dieses mal keinen Geparden gesehen hatten, war es insgesamt doch ein schöner Tag. Am Nachmittag wurden wir dann von einem Regen überrascht. Regen an sich ist nichts wildes und es regnet ft in Uganda, aber in diesem Bereich wird die Erde sehr klebrig und die Reifen nehmen sofort den Lehm auf – ab dann wirds ein echtes Abenteuer. Man kann lenken wie man will, das Auto fährt wohin es will – da kamen wir die Erinnerungen aus Deutschland zurück, fahren auf Glatteis. Immerhin haben wir es aus dem Park herausgeschafft ohne im Graben zu landen und ohne Stecken zu bleiben, aber es war einige mal kurz davor.

Nach dieser Lehmfahrt haben wir dann aber abgebrochen und unsere Heimreise angetreten. Leider haben wir so ein wenig von der Tierwelt verpasst, aber dennoch war es ein lohnenswerter Ausflug. Zurück in Kapchorwa haben wir dann eine kleine Schadensanalyse am Auto gemacht… Die Domlager von den vorderen Stoßdämpfern waren komplett fertig. Es andere klappern wurde auch immer stärker und so dachte ich, ich müsste doch nochmal in eine Werkstatt. Aber die Zeit für Max Rückreise kam immer näher und so liessen wir es dabei und fuhren mit einem halb auseinanderfallenden Auto Richtung Entebbe. Als Max dann abgereist ist, blieb ich noch eine Zeitlang in der Region und habe mich erstmal um das Auto gekümmert. Die Domlager sind beim Ausbauen direkt rausgefallen, in Einzelteilen… im Eingebauten zustand war es nicht mal so dramatisch und da hätte man noch ein wenig fahren können, aber das geklapper hat mich dann doch beunrihigt.

 

Auto reparaturen

So habe ich dann ein wenig Geld investieren dürfen und sämtliche Mängel behoben, nun ist das Auto wieder in eine guten Zustand und bereit für eine nächste Schütteltour oder Safari, die ich jedoch wohl nicht mehr machen werde. In Uganda werden Autos direkt am Parkplatz repariert, egal was es ist. Nebenbei habe ich auch die Ventildeckeldichtung austauschen lassen. Die Jungs haben den Deckel dann mit Benzin gewaschen, direkt so auf dem Parkplatz. Ich sagte denen noch, in Deutschland wären sie verhaftet worden, in Uganda ist es normal.

 

Abschliessendes

Ich bereite mich nun langsam auf meine Rückreise nach Curacao vor und denke bald wieder auf meine Insel zurück zu sein. Viel erlebt, viel gesehen, viel dazu gelernt und habe trotz mancher Situation eine tolle Zeit hinter mir. Manches hätte ich anders gemacht, insgesamt wars aber eine tolle Reise… und vor allem ist man in Uganda mal Millionär. Man kann sich zwar trotz dem nicht viel kaufen, aber man hat ganz viel Geld…

Zu unserem Abenteuer habe ich ein Video gemacht, welches auf Youtube angeschaut werden kann. Dieses findet man hier:

 

 
 
Damit möchte ich diesen Artikel schliessen. Ich hoffe es war unterhaltsam.

In diesem Sinne

Liebe Grüße aus Uganda.

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