Uganda Reise

Roan Antelopen im Pian Upe Reserve in Uganda

Heute melde ich mich mal mit einem Artikel zu meiner Reise und dem Aufenthalt in Uganda.

Da mich doch einige angeschrieben haben, dachte ich, es wäre vielleicht an der Zeit mal ein Update zu liefern.

Wie aus meinem letzten Artikel hervorgeht, bin ich seit Anfang Dezember in Uganda unterwegs. Einige male wurde ich gefragt, warum gerade Uganda und was ich da so mache. In diesem Artikel schreibe ich mal ein paar Worte dazu.

Nunja, warum gerade Uganda:

Eigentlich hatte ich den Plan ein paar Länder in Afrika zu erkunden und hatte schon länger diesen Plan ausgearbeitet. Ursprünglich war der Plan schon 2019 diese Reise zu machen, jedoch war ich in dem einen Jahr zu sehr beschäftigt auf Curacao und konnte nicht einfach so verreisen, wie ich wollte, hauptsächlich weil ich niemanden hatte, dem ich die Firma auf Curacao für etwas länger anvertrauen konnte und zum anderen, weil ich in 2019 recht viel investiert hatte und somit auch mein Reisebudget eingeschränkt war. Nach einigem hin und her, hatte ich dann beschlossen, es einfach mal zu verschieben.

2020 kam dann die tödlichste Plandemie aller Zeiten, die hauptsächlich die Gehirne der Menschen befallen hatte und jegliches logische Denken eliminierte, was natürlich dazu führte, dass man die ganze Welt wirtschaftlich, moralisch und geistig voll an die Wand gefahren hat.

Das hat dann wiederum dazu geführt, dass ich meine Reise um ein weiteres Jahr verschoben hatte und interessanter Weise hatte es sich dann auch 2021 so ergeben, dass ich eine Lösung für meine Firma finden konnte.

In Uganda hatte ich schon länger Kontakte, die ich durch meine Reisepläne nach und nach aufgebaut hatte. Damit war es für mich einfacher zuerst nach Uganda zu gehen und dann von dort aus zu schauen, wie die Reise weiter geht.

 

Mein erster Anlaufpunkt in Uganda war Franz-Josef,

ein Deutscher, der schon seit einigen Jahren in Uganda lebt. Franz-Josef setzt sich für arme Kinder ein, die sich die Schule nicht leisten können. Er versucht mit eigenen Mitteln und mit Hilfe von Spendengeldern, den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, was doch so einigen Kindern schon eine große Hilfe ist. Einige dieser Kinder konnte ich dann kennen lernen und selbst miterleben, wie so die Zustände wirklich sind. 

Ich habe schon einiges gesehen und durch die ein oder andere Reise so manche Kultur erlebt, trotz dem hatte ich in Uganda erstmal mit einem wirklichen Kulturschock zu kämpfen. Es sind so viele Dinge, die für uns Europäer so normal sind, die für sehr viele Menschen nicht normal sind. Die Armut in Uganda war für mich schon heftig zu verarbeiten und irgendwie damit klar zu kommen. Nach und nach, gewöhnt man sich aber an vieles. 

Trotz all der Armut sind die Menschen aber weitestgehend sehr freundlich, lieb und nett. Natürlich gibt es auch in Uganda schlechte Menschen, aber die gibt es eben überall. Trotz dem bin ich in Uganda von bösen Erfahrungen verschont geblieben.

Meine Pläne in Uganda waren in erster Linie, das Land zu erkunden und mir die wunderschöne Natur und die wilden Tiere anzusehen. Dazu hatte ich mir einige Pläne gemacht, wie ich das alles mache. Mein erster Plan war, mir einen alten, etwas größeren Van zu kaufen und diesen in einen Camper umzubauen. Hatte mich intensiv mit dem Thema schon vorher befasst, um dann in Uganda festzustellen, dass es gar nicht so einfach ist einen brauchbaren alten Van zu kaufen.

Das liegt zum größten Teil daran, dass brauchbare Vans entweder gar nicht zu verkaufen sind, oder dann so teuer sind, dass es absolut keinen Sinn macht. Erschwingliche Fahrzeuge sind aber in so einem krassen Zustand, dass dies auch wiederum den ganzen Rahmen sprengen würde. Jedenfalls hatte ich nichts passnedes gefunden und habe daraufhin meinen Plan geändert.

Ich habe mir einfach einen SUV mit Allrad gekauft, und hatte beschlossen einfach entsprechend Apartments in den jeweiligen Regionen zu mieten und meine Reise so zu machen. Da auch dieses Fahrzeug nicht gerade neu ist, musste ich auch da ein paar Kleinigkeiten fertig machen um das Auto für die Safaris bereit zu haben. Dies hatte sich dann leider auch etwas länger hingezogen als gedacht, und parallel dazu kam, dass ich einige Projekte dazwische bekommen hatte, die ich dann aus Uganda abgewickelt hatte.

Damit hatte sich aber meine Reise ein wenig weiter verzögert. Ich hatte einige kurztrips in der Region wo ich mich zu diesem Zeitpunkt aufhielt, unternommen und so kam es auch, dass ich nach weiteren Zielen in nicht zu großer Entfernung suchte. Meisten suche ich sowas auf Google Maps und so kam es auch, dass ich im Osten Ugandas den Berg “Mount Elgon” entdeckte. Das Gebiet ist touristisch kaum bekannt, aber es ist sehr schön, und das es von Jinja aus, wo ich mich aufhielt, nicht zu weit weg war, beschloss ich einfach mal hinzufahren und zu schauen was es da so zu entdecken gibt.

Ich buchte mir eine Lodge für 2 Nächte und hatte so die Idee, vor Ort nach weiteren Unterkünften zu schauen, wo ich dann einfach dran hängen kann. Für den Katastrophenfall hatte ich ja noch eine Adresse in Jinja, wo ich jederzeit wieder zuück fahren konnte. Somit gab es nicht viel zu verlieren, aussen ein wenig Sprit.

 

Angekommen im Ort Sipi,

wo ich meine erste Unterkunft hatte, entdeckte ich wie schön diese Gegend eigentlich ist. Es ist viel sauberer als in der zentralen Region. Die Menschen sind viel freundlicher und ich wurde sehr freundlich angenommen. Nachdem ich meine Sachen in meinem Zimmer verstaut hatte, kam ich zurück zum Restaurant, wo ich dann auch gleich einen Guide kennen gerlent hatte.

Wir hatten uns über so einiges unterhalt und er fragte mich, ob er mir die Gegend zeigen könnte. Ich fands sehr praktisch, damit musste ich mir selbst keine Gedanken machen und nachdem ich schon in Jinja etwas Erfahrung mit Einheimischen hatte, dachte ich mir, dass es definitiv besser ist, einen Guide zu haben, der mir die Gegend zeigt, als irgendwo alleine rumzutiegern.

Damit hatte ich dann meine ersten 3 Tage ausgefüllt und habe die Attraktionen, die in Sipi geboten sind, erkundet.

Am zweiten Abend gab es in Sipi eine sternenklare Nacht und so nutze ich diese Gelegenheit für eine Nachtfoto vom Sipi – Wasserfall, den man von der Lodge aus direkt sehen kann. Da ist dann dieses eine Foto entstanden, was zum Auslöser des ganzen wurde was sich daraus ergeben hatte…, dieses Foto meine ich.

Nachtfoto vom Sipi Wasserfall, unterwegs mit https://sipifallstours.com

 

An sich ist das Foto nicht mal so spektakulär, aber ein anderer Guide, von Sipifallstours aus einer anderen Lodge ist auf dieses Foto aufmerksam geworden und ist mit mir in Kontakt getreten. Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt schon wieder zurück in Jinja. Nach einigen Chats wurde ich dann eingeladen, doch wieder nach Sipi zu kommen, man wollte mit mir reden und vielleicht wäre ich ja willig Fotos für eine Lodge zu machen und gegebenfalls etwas mit dem Marketing zu helfen.

Man bot mir freie Unterkunft und freie Verpflegung an. Damit hatte ich nichts zu verlieren und habe natürlich direkt zugesagt. Mir hatte die Region sehr gut gefallen und wenn man schon umsonst einige Tage verbringen kann, dachte ich mir, warum denn nicht.

So kam es, dass ich dann Anfang Februar schon wieder zurück in Sipi war, diesmal in einer Lodge, die ich sonst nie gebucht hätte. Zum einen waren die Preise nicht in meinem Budget und zum anderen war das Angebot eher so verwirrend, dass ich da nicht mal weiter geschaut hatte, bei meinem ersten Besuch.

Als ich dann ankam, wurde ich herzlich willkommen geheissen und fand heraus, dass der Platz eigentlich sehr schön ist. Nach der Begrüßung, und nach dem mir mein Zimmer gezeigt wurde und meine Sachen verstaut waren, hatte ich auch schon mein erstes Kurzgespräch, was mir dann auch vieles klar machte, warum man mich eingeladen hatte.

Die Lodge an sich ist sehr schön, aber es mangelte an vielen Dingen, die ich öfentlich so nicht erwähnen kann. Die Bilder waren sehr veraltet und die Webseite war eine Katastrophe. Da ich beides auch mache, bot ich meine Hilfe an und sagte, dass wir das gerne ändern könnten. Das Wetter war toll und so schnappte ich mir direkt meine Kamera und es ging los mit den Fotos.

Parallel dazu habe ich direkt eine neue Webseite gebaut und mir natürlich extra Mühe gegeben mit dem Ziel etwas mehr zu liefern als man erwartet hatte. Ich blieb erstmal auch nur 3 Tage in der Lodge, da ich noch ein paar Dinge in Jinja zu erledigen hatte. Habe mir aber alle Information eingeholt, eine Menge Bilder gemacht und war dann abgereist.

In Jinja angekommen machte ich mich dann sehr bald an die Arbeit und baute die neue Webseite. Hatte den Entwurf dann geschickt und bekam eine sehr positive Rückmeldung. Der Deal stand nach wie vor, dass ich in der Lodge umsonst wohnen kann, solange ich da sein will und helfen mag mit dem ganzen Marketing. Mitte Fabruar war ich dann wieder zurück und wir setzen einige Dinge um, schalteten auch um auf die neue Webseite und schon sehr kurze Zeit danach gab es positive Veränderungen.

Etwa 2 Wochen später gab es dann ein weiteres meeting in dem mir der Eigentümer der Lodge mit einem Vorschlag kam. Ich solle die komplette Leitung der Lodge übernehmen, da sie in der kurzen Zeit so viel positive Veränderung merkten, fänden sie es toll, wenn ich etwas länger da bleiben würde.

 

Für mich war es eine interessante Herausvorderung

und so dachte ich, naja, warum nicht. Es gab mal wieder nichts zu verlieren, wenn man komplett ohne jegliche Kosten leben kann, fand ich schon interesant mir das ganze anzuschauen. Kurz darauf wurden mir dann die kompletten Finanzen der Lodge übergeben und nach einem kurze hinsehen habe ich dann auch verstanden warum das Ganze. Offensichtlich war man nicht in der Lage die Finanzen im Griff zu bekommen. Die Lodge war eigentlich pleite, nur wusste man es nicht oder wollte es nicht wissen.

Für mich wars natürlich eine kleine Achterbahn wo ich mir nur dachte, naja, wie soll das alles klappen. Aber ich sagte mir, was solls, versuchen wir es und schauen was passiert. Mit ein paar wenigen Maßnahmen, ist es uns gemeinsam jedenfalls gelungen mehr Gäste zu bekommen, was natürlich ein wenig Geld in die Kasse spülte. Der März war dann doch noch in den roten Zahlen abgeschlossen, aber es kamen einige Buchungen rein, die sehr viel versprechend waren.

Im April hat es dann ein wenig gerummst, könnte man sagen. Es kamen einige unerwartete Besucher, und auf einmal sahen die Zahlen nicht mal mehr schlecht aus. Gleich in der ersten Woche des Monats war der Trend komplett gedreht und es ging wieder gut bergauf.

Wo ich nun so diese kurze Zeitperiod reflektiere, denke ich mir nur, wie krass sich alles verändert hatte und vor allem was mit all den Reiseplänen passiert war.

Auch wenn ich die Reise nicht abgebrochen habe, sondern eher nur verschoben, trotz dem, habe ich in den vergangen Wochen so viel dazu gelernt. Auch wenn dies all meine Pläne durcheinander gewirbelt hat, so find ich es trotz dem sehr spannend, wie sich alles entwickelt hat. Manchmal läuft das Leben eben ganz anders als wir uns das so ausdenken.

So ist es aber nun, dass ich im Osten Ugandas, im kleinen Ort Sipi, in der Rafiki Lodge Sipi gelandet bin. Es war zwar eine relativ kurze Zeit, aber ich habe es genossen und wie ich schon erwähnte viel gelernt. Zum 01.05. bin ich dann wieder weg, aus verschiedenen Gründen. Auch wenn diese Region fast unbekannt ist und von den Massen komplett ignoriert wird, so finde ich es trotz dem, oder soll ich sagen, gerade deshalb auf jeden Fall lohnenswert diese Gegend zu bereisen, wenn man in Uganda ist.

Die Gegend bietet vielleicht nicht übermäßig viel, da wie gesagt, noch nicht so erschlossen, aber dafür bekommt man so viel Einblicke in das Leben der Bevölkerung. Was diese Region auch so besonders macht ist der Kaffee, der hier wächst. Man findet Plantangen überall und ich muss sagen, ich hatte bisher noch nie so einen guten Kaffee getrunken wie in Sipi. Man kann sich die Bohnen direkt bem Bauern holen, entweder geröstet, oder man röstet selbst.

Man kann, wenn man will, bei den Bauern lernen wie sie den Kaffee anbauen, die Bohnen verarbeiten und so weiter. Wie viel Unterschiede es da schon allein in der Verarbeitung gibt, die Einfluss auf den Geschmack haben. Die Art, wie die Bohnen getrocknet werden, macht schon einen sehr großen Unterschied aus.

Da weiß man dann wenigstens auch sehr genau woher der Kaffee kommt und dass es die reinen Arabica Kaffeebohnen sind und nicht irgendwas zusammen gemixtes. Spätestens wenn man den Kaffee genießt merkt man, dass es sehr große Unterschiede gibt. Da kann sich Jacobs, Tchibo, Dalmayer und wie sie alle heissen ganz weit hinten anstellen.

Nicht weit von Sipi gibt es noch ein Wildlife Reserve, mit dem Namen Pian Upe. Noch ist dieser Park nicht zum Nationalpark erklärt worden, aber man arbeitet sehr hart daran. In etwa 1,5 Stunden mit dem Auto ist man von Sipi aus dort, und man kann viele wilde Tiere beobachten. Unter andrerem fand ich die Giraffen in freier Wildbahn so spannend und elegenat. Einfach nur sehr schöne Tiere. Natürlich gibt es aber noch viel mehr zu entdecken, wie zum Beispiel, Geparden.

Giraffe im Pian Upe Wildlife Reserve

Wie meine Reise in Uganda weiter gehen wird, lasse ich mal offen stehen. Nach den letzten Monaten habe ich einfach mal aufgehört mir Pläne zu schmieden und lasse einfach alles auf mich zukommen. Irgendwie hat das für mich besser funktioniert, als irgendwas auszudenken und dann doch was ganz anderes zu machen.

Damit steht es auch komplett offen, ob und wann ich wieder auf Curacao bin. Trotz dem will ich es nicht unerwähnt lassen, dass Curacao für mich nach wie vor meine Heimat ist, wo ich mich in meinem Leben am wohlsten gefühlt hatte. Daher kann es schon gut sein, dass ich dann auch irgendwann wieder zurück bin auf der Insel. Da auch die Verbindung zur Insel nicht abbrechen wollte, lasse ich auch diesen Punkt offen.

Auch wenn manches vielleicht verrückt klingt, ich finde es jedenfalls sehr spannend, was sich derzeit abspielt.

In diesem Sinne, wünsche ich allen Lesern alles Gute und mal sehen wo die Reise hingeht.

Liebe Grüße

Paul

PS: Ich habe über die Sipi Region ein Video gemacht. Dies kann man hier anschauen.

 

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